Corona-Krise verunmöglicht auch die WEGA 2021

Die beliebte Thurgauer Messe WEGA kann auch 2021 ‒ und damit zum zweiten Mal in Folge ‒ infolge der Corona-Pandemie nicht stattfinden. Die vom Bundesrat definierten Bedingungen für Messen verunmöglichen auch im September noch eine Durchführung der grössten Publikumsveranstaltung für die Thurgauer Bevölkerung.

Mit der Kommunikation des Dreiphasenplanes des Bundesrates entstanden reelle Chancen, dass die WEGA stattfinden könnte: Sofern bis dahin ein genügend grosser Anteil der Bevölkerung geimpft sei (prognostiziert ab Anfang August), sollten schrittweise Schutzmassnahmen abgebaut werden. Doch auch in der sogenannten „Normalisierungsphase“ gelten leider noch besondere Auflagen für Grossveranstaltungen. Die am 26. Mai 2021 vom Bundesrat vorgestellten Bedingungen für grosse Publikumsmessen sind für die WEGA nicht umsetzbar. Zwar lässt der Bund neu die Möglichkeit offen, dass nicht nur geimpfte, genesene oder getestete Personen eine Messe besuchen dürfen. Knackpunkt ist allerdings die Kapazitätsbeschränkung, vor allem für Veranstaltungen ohne Covid-Zertifikat als Einlasskriterium.

Vorschriften des Bundes sind nicht umsetzbar
Eine Überwachung der Gesamt-Besucherzahl würde eine rigorose Zutrittskontrolle bedingen. In der WEGA-Kernzone wohnen aber auch Anwohner, Menschen müssen ihren Arbeitsplatz im Zentrum erreichen, einkaufen oder zum Arzt gehen können: Eine Beschränkung des Zugangs des Stadtzentrums ist deshalb schlichtweg nicht umsetzbar. Ausserdem ist eine Messe mit der verlangten Anzahl von 10 Quadratmetern Freiraum pro Person nicht durchführbar: Beispielsweise dürften sich damit in der Halle 2 (Zelthalle auf dem Pestalozziplatz) gerade mal 73 Personen gleichzeitig aufhalten ‒ Aussteller miteingeschlossen. Oder auf der mittleren Rathausstrasse wären es gerade mal 40 Personen.

Es fehlt an Perspektiven
„Im Gegensatz zu anderen Messen könnte eine WEGA nur dann stattfinden, wenn keinerlei Kapazitätsbeschränkungen oder Einlassvoraussetzungen mehr vorgeschrieben würden. Doch davon sind wir leider offenbar auch in der Normalisierungsphase dann noch weit entfernt“, fasst Verwaltungsratspräsident Heinz Schadegg die ernüchternde Situation zusammen. Das was die WEGA so besonders macht, nämlich die Lage des Events mitten im Dorfzentrum, ist leider weiterhin noch nicht corona-konform. „Auch eine Miniatur-WEGA unterläge den genau gleichen Rahmenbedingungen und könnte deshalb die Erwartungen nicht erfüllen“, ist WEGA-Geschäftsführer Gregor Wegmüller überzeugt. Eine WEGA 2021 als auch eine Ersatzveranstaltung wären unter diesen Voraussetzungen bei weitem nicht kostendeckend durchführbar. Deshalb wird es 2021 auch kein Alternativprogramm, beispielsweise auf der grünen Wiese, geben. Im letzten Jahr hatten die WEGA-Macher anstelle der normalen Messe ein Weinfelder Marktplatzfest organisiert, das dann wetterbedingt leider ebenfalls kurzfristig abgesagt werden musste. Für Heinz Schadegg ist klar: „Es fehlt an Perspektiven. Wir müssen deshalb die Reissleine ziehen, bevor uns die Kosten aufgrund der anhaltenden Planungsunsicherheit aus dem Ruder laufen.“

Der Wegfall der WEGA ist auch für die über 450 Aussteller und die sehr zahlreichen direkten oder indirekten Nutzniesser des kantonalen Grossanlasses ein herber Schlag. Zum zweiten Mal in Folge fehlt damit eine bedeutende wirtschaftliche Wertschöpfung für die ganze Region.

Die nächste WEGA findet demnach vom 29. September bis 3. Oktober 2022 statt.

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